Laisutasa

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Historie und Mythen

Die Legende der Wolkenstadt

Die folgende Legende erzählen sich die Ureinwohner Xidurias in mehr oder weniger dieser Form: Es war zu jener Zeit, als die Welt noch jung war und voller Wunder. Da gab es eine schwebende Stadt in den Wolken, Laisutasa genannt, Die Prächtig Leuchtende. Ihre Einwohner lebten in Frieden und Harmonie. Sie waren sehr gebildete, künstlerische Lebewesen, denn in ihren Herzen gab es keinen Platz für jegliche Art von Bösartigkeit. Sie befanden sich allesamt auf dem Weg zur Erleuchtung. Die Achtung und der Respekt vor anderen Lebewesen war sehr hoch. Er ging sogar soweit, daß die Laisu mit der Zeit lernten, auf jegliche Nahrung, für die man Tiere tötete oder Pflanzen gebrauchte, zu verzichten. Statt dessen lernten sie, sich von der Luft und dem Licht zu nähren, das alles umgab und sich in Allem befand. In Laisutasa wohnte auch ein gar seltsames Tier. Es besaß fünf Köpfe, und zum Flug hatte ihm die Natur zwei wundervolle Flügel verliehen. Der Name des Tieres ist in Vergessenheit geraten, aber man erzählt sich noch heute, daß es durch seine Güte und Weisheit mit den Laisu auf eine ganz besondere Weise verbunden war, denn es half, die Gefühle eines jeden Einwohners Laisutasas zu empfangen, und zum äußerlichen Zeichen dieser Verbundenheit trug jeder Laisu ein Amulett. Doch dieses Glück zog die dunklen Mächte geradezu magisch an. Beseelt vom Haß auf alles Schöne und immerwährendem Neid auf das, was unerreichbar schien, versuchten sie lange Zeit vergeblich, in die Stadt einzudringen und ihre Bewohner zu korrumpieren. Aber das Böse hatte Geduld, unendlich viel Geduld, und Generationen später schlug es zu: Geschwächt von immerwährenden Angriffen der dunklen Mächte, breiteten sich langsam und schleichend unbekannte Gefühle in der Stadt aus: Neid und Zwietracht, Mißgunst und Begierde, Haß und Eifersucht und noch viele mehr erfaßte die Herzen der Bewohner. Sie respektierten einander nicht mehr, sondern fingen an, sich zu streiten. Mit jedem Tag, an dem man sich von der Eintracht entfernte, gewannen die dunklen Mächte mehr an Macht. Und die Macht wuchs derart an, daß sie genügte, das Tier, welches über diese Stadt gewacht hatte, einzufangen und einzusperren und auf ewig in ein Gefängnis zu verbannen, aus dem es ohne Hilfe kein entkommen gab. Die törichten Laisu bemerkten nicht, wie der Glanz der Stadt abnahm. Ohne die innere Verbundenheit erloschen in vielen sämtliche Hemmungen. Offen fielen sie über jene her, die noch die alte Lebensweise bewahrt hatten, und töteten sie auf grauenhafte Weise. Mord war nach Laisutasa gekommen. Und mit dem ersten Mord begannen die Amulette, ins Unbekannte zu verschwinden. Die Stadt aber stürzte in die Tiefe, und jedes Gefühl, welches sich im Moment des Todes in jedem Einwohner befand, verteilte sich weit über dem Land, und alle darauf lebende Wesen nahmen sie in sich auf. Mit der Zeit verwischten der Wind und die Erde jegliche Spuren dieses Unglücks,und der Namen des Landes änderte sich oft. Viele Eroberer kamen und gingen, doch keiner fand sein Glück in diesem Land. Es wird erzählt, wenn die Menschen dieses Landes wieder lernen, Barmherzigkeit, Glück und Opferbereitschaft in ihre Herzen zu lassen, wenn sie Feindschaften aufgeben und die Freundschaft wieder etwas zählt, wenn Besitztum nebensächlich wird, wenn sie erkennen, wessen Kinder sie sind und diesen Weg erneut beschreiten wollen, wenn sie jede Lebensform respektieren, dann, und erst dann wird sich diese Stadt erneut über die Wolken erheben. Sie wird in ihrem alten Glanz erstrahlen und diesen Lebewesen eine neue Heimstadt bieten. Aber es heißt auch, das Jene auf diesem Weg nicht alleine gelassen werden. Hilfe wird ihnen zur Seite stehen, sie prüfen und beraten, wenn sie bereit dafür sind. Hintergrund In vielen Mythen und Sagen steckt mehr Wahrheit, als die Geschichte vermuten läßt. So auch in diesem Falle. Die Wolkenstadt Laisutasa schwebte in der Tat einstens in den Wolken über der Yddia, um dann aus unbekannten Gründen abzustürzen. Ob es sich damals so abgespielt hat, wie uns die Geschichte erzählt, ist der Phantasie eines jeden einzelnen überlassen. Tatsache ist, daß die Katastrophe Laisutasa ereilte, während sie über dem heutigen Xiduria schwebte. Dort, wo ihre Fahrt endete, liegt sie noch heute, verborgen unter dem Staub der Geschichte und bis heute unentdeckt.

Allgemeines

Vor ewigen Zeiten lebte im Gebiet des heutigen Xiduria ein Volk, Laisu genannt, das sich über die Äonen immer mehr zu Philosophen, Künstlern und Schöngeistern, fort von den Mühen des täglichen Alltags, entwickelte. Je weiter sie in ihrem Bestreben voranschritten, desto mehr hatten sie das Verlangen, die Enge des irdischen Daseins abzuschütteln. Ihre Wünsche, ihre Gedanken und ihr Verlangen bewirkten, daß die Magie des Landes, die sonst nur durch besondere Gegenstände gewirkt wird, sich in ihnen manifestierte und aus allen Laisu selbst lebende Magiefoci machte. Diese Tatsache und der gemeinsame starke Wunsch, das Joch der Erde gegen die Freiheit des Himmels zu tauschen, bewirkten, daß sich auf einmal ihre Stadt in die endlosen Weiten des Firmaments erhob. Die Laisu waren entzückt, aber keiner von ihnen war sich bewußt, daß nur das gemeinsame Streben nach Vollkommenheit dieses bewirkt hatte und nun Laisutasa in den Wolken hielt. Mit diesem Ereignis begann die Wandlung der Einwohner hin zu einem Zustand, der nicht Fleisch noch Gedanke war, sondern etwas dazwischen. Das Entzücken der Einwohner war groß, waren sie nun den Zwängen eines einzigen Körpers entronnen. Sie konnten sich ihre Erscheinungsform selbst wählen. Wie unschuldige Kinder spielten sie mit ihrer Gabe, und es dauerte nicht lange (zumindest für die Laisu, die das Verständnis für vergangenen Zeit schon seit langem verloren hatten), da wurde die Finsternis sich ihrer bewußt und der Macht, die damit verbunden war. Doch auch dem Lande selbst, das die Entwicklung der Laisu begrüßt und gefördert hatte, wurde klar, daß diese noch nicht in der Lage waren, selbst für ihren Schutz zu sorgen, und so sandte es den Wächter.Der Wächter sah sich vor einem schier unlösbarem Problem: Wie sollte er eine Gruppe von vergeistigten, weltfremden Idealisten beschützen, wo er doch alleine war und sie so viele? Und so schuf er die Amulette, deren Hauptaufgabe darin bestand, ihn immer über den Aufenthaltsort eines jeden Laisu zu informieren, und verteilte sie unter den Einwohnern der Wolkenstadt, jedoch ohne sie über seine wahren Absichten in Kenntnis zu setzten. Von nun an folgte eine Zeit des Friedens und der Eintracht, bis es Baba Croqua gelang, einen Laisu zu korrumpieren. Sich seiner eigenen Zeitlosigkeit nicht bewußt, ging er auf einen Handel ein, der ihm die Unsterblichkeit gewähren sollte. Neugierig geworden auf Grund seiner neuen Talente, die ihm der Handel beschert hatte, begannen immer mehr Laisu, ihm nachzueifern. Der Disput, der zwischen den beiden Parteien entsprang, war unvermeidlich. Er spitzte sich zu, als der Wächter in eine Falle gelockt wurde und somit aus der Wolkenstadt verschwand und gipfelte in einer Tat, die kein Laisu je für möglich gehalten hatte, dem Mord an einem anderen Laisu. Zeitlosigkeit bedeutet nicht Unsterblichkeit, und als das Opfer glaubte zu sterben, starb es. Diese Tat bedeutete den Anfang vom Ende Laisutasas, denn die nun entstehende Zwietracht bedeute auch Uneinigkeit in den Wünschen und Träumen der Bewohner, und da nur ihre Einigkeit die Wolkenstadt in der Luft hielt, stürzte sie ab. Der Schock ,als die Stadt zu stürzen begann, war groß. Viele Laisu glaubten zu sterben...und starben. Andere bannten ihre Angst in Gegenstände, die ihnen viel bedeuteten. Nur wenigen gelang es, ihre Angst weitgehend zu überwinden und zu fliehen, was bedeutete: sie verteilten sich über die Welten, immer unbewußt darauf bedacht, zurückzukehren. Nur einer geringen Zahl von diesen ist bewußt, wer sie waren und was sie sind. Die anderen benutzen ihre Fähigkeiten unbewußt dazu, immer und immer wieder ein neues Leben von Anfang bis zum Ende zu leben, d.h. sie simulieren den immerwährenden Kreislauf der Reinkarnation. Die Absturzstelle Laisutasas wurde vom Zahn der Zeit bedeckt. Nicht einmal ein kleiner Hügel deutet noch auf den Ort hin, und keiner hätte je vermutet, daß an dieser Stelle einstmals die verderbteste Stadt Xidurias entstehen würde, N'ga Nova.

Die Laisu

Die wahre Gestalt der Laisu war und ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Die Laisu sind zwar naiv wie kleine Kinder, haben aber in ihrer langen Geschichte auch gelernt, wovor sich andere Völker am meisten fürchten, nämlich die Angst vorm Anderssein. Diese Lektion haben sie lernen müssen, als die ersten voller Neugier nach Jahren der spirituellen Isolation ihre alte Heimat besuchten und von den verängstigten, neuen Bewohnern wegen ihrer Andersartigkeit vertrieben wurden Ihre Wandlung in einen magischen Fokus haben die Laisu mit dem Verlust des Zeitverständnisses beglichen. Die Laisu formen ihre Erscheinung nach Belieben. Besonders geschätzt werden Flügel, die sie mehr mit ihrem Lieblingselement, der Luft, verbinden. Besuchen sie andere Völker, versuchen sie diese zu imitieren, was nicht immervon Erfolg gekrönt ist. Verwandelt können die Laisu maximal ein Wesen von der Größe eines Pferdes darstellen. Ihre Körpersubstanz reicht von massiv bis zu luftig ätheral, wobei sie feste Stoffe nicht durchdringen können. Die größte Erfüllung sehen die Laisu in der Vollkommenheit. Jeder hat genaue Vorstellung darüber, was für ihn vollkommen ist, das kann der perfekte Sonnenaufgang sein, die Form eines Regentropfens, ein Gemälde oder ähnliches. Die größte Zeit seiner Ewigkeit verbringt der Laisu damit, das vollkommene Objekt zu suchen oder zu schaffen und sollte ihm dies jemals gelingen, wird er sich, seinem Verständnis nach, mit diesem Objekt verbinden, damit die nächste Stufe seiner Entwicklung erreichen und in eine andere Form des Daseins wechseln. Er wird dann für niemanden, der nicht auch diese Stufe erreicht hat, wahrnehmbar sein. Dieses Streben und ihre Naivität ist der größte Schwachpunkt dieses Volkes. Es übersteigt ihre Phantasie, sich vorzustellen, wohin sie entschwinden, wenn ihre Existenz endet, ohne ihr Ziel erreicht zu haben. 'Schwache' Laisu werden sich in ihr Schicksal ergeben und einfach aufhören, zu sein, sollten sie davon überzeugt sein, ihr Ziel niemals erreichen zu können. Beim Absturz der Stadt war es die Panik, die viele Laisu veranlasste, sich mit den Gegenständen zu verbinden, die sie für nahezu vollkommen hielten. Verschmolzen mit diesen Objekten ohne das Verständnis für Zeit, sind sie gefangen, bis sie von außen befreit werden. Doch solange ist das Objekt, bedingt durch seinen Bewohner, ebenfalls ein magischer Fokus. Eines ist jedoch sicher: Die Zerstörung des Gegenstandes ist kein Mittel, den Laisu zu befreien, im Gegenteil.

Laisutasa

Da die Laisu schon immer das Bestreben hatten, den Erdboden hinter sich zu lassen, war ihre Bauweise Filigran zu nennen. Hohe, schlanke Türme, zwischen denen sich grazile Brücken spannten, bildeten den größten Teil der Stadt. Offene Plätze auf verschieden hohen Ebenen mit Wasserspielen angeordnet, luden zum Lustwandeln, zum Philosophieren ein und dienten als Bühnen für Darbietungen jeglicher Art. Beliebte Baustoffe waren Marmor, Karant, Gold, Silber und Glas. Ganze Alleen aus gläsernen Bäumen mit Blättern aus Gold und Silber und Obst aus geschliffenen Edelsteinen spendeten Spaziergängern Schatten. Als Laisutasa gen Himmel stieg, veränderte sich das Material der Stadt. Massive Baustoffe wurden zu Wolken, deren Konsistenz leicht und fluffig, aber doch fest genug waren, um als Straßen und Mauern zu dienen. Durch die Wolken wirkt die Stadt wie vom Wind dahingehaucht, und ein Betrachter auf dem Boden vermeinte, beim Sichten Laisutasas nur eine äußerst interessante Wolkenformation zu erspähen. Die Laisu legten viel wert auf Privatsphäre. Daher kann anhand der Größe der Stadt nicht ermittelt werden, wie viele Einwohner sie besaß, denn in einem Turm konnten viele Hundert oder nur ein Laisu wohnen. Laisutasa hatte, solange sie in den Wolken schwebte, genügend Magie aufgenommen, um selbst zum Focus zu werden. Sogar die Ruinen besitzen diese Eigenschaft noch.