Es war einmal, in Xiduria
Es war einmal in Xiduria Lucius Scaevola argens, 2005 Das Gras war grün und Blumen blühten überall. Die Sonne schien wohlig vom Himmel und die Vöglein zwitscherten auf den Bäumen. Auf den Feldern der nahe�gelegenen Plantagen sangen die zufriede�nen Sklaven beim Arbeiten lustige Lied�lein.
Dort, an jenem Wegepunkt, wenig ent�fernt nur von einem plätchenden Flüß�lein, in dem die Fischlein munter schwammen, trafen sich sechs Wege, ei�ner aus jeder Himmelsrichtung und aus Fünfen strebten Reiter der Kreuzung ent�gegen.
Auf einem Falben ritt der Erste. Alt und erfahren schien er, die Weisheit strahlte aus seinem Gesicht. Seine Linke war wohl durch ein Unglück entstellt, trug er doch eine Hand, die in der Sonne silbrig funktelte.
Auf dem Weg zu seiner Rechten ritt ein Kämpe in schimmernder Rüstung. Sein Schnurrbart war beeindruckend, sein Hemd gebügelt und kein Quentchen Staub befand sich auf seiner Kleidung, die sonnengelb und freundlich- schwarz weithin zu bemerken war.
Eine Frau ritt den nächsten Weg heran, eine Heilige ohne Zweifel. Wo ihr Pferd, das weiß war wie unschuldiger Schnee, den Boden berührte, sprossen Blumen empor, und wer ihr begegnete vergaß ob ihrer Güte alle Sorgen der Welt.
Jung war der nächste Reiter, ein Ver�treter der weißen Magie, daß war nicht zu übersehen. Die Macht, die von ihm ausging, war reines Licht in ihrem Ur�sprung.
Des letzten Reiters Name war Frieden. Wo immer ein Streit enflammte, er schlichtete ihn durch Milde und Ver�ständnis, wie es die weiße Kutte seines Ordens versprach.
Die Reiter hatten oft und auf manigfalti�ge Weise dem Licht gedient. Sie hatten Völker aus der Tyranei der Finsternis ge�führt, Dämonen erschlagen oder einfach einem alten Weiblein die Einkäufe getra�gen.
Kein Wort war nötig als sie sich trafen. Sie nickten einander zu, bereit sich ihrer neuen Aufgabe zu stellen. Sie alle hatten den Ruf des Landes verspürt und waren gekommen, um zu helfen. Wie einer rit�ten sie den sechsten Weg entlang, Dithor�no war ihr Ziel, dort wurden sie ge�braucht, um Einigkeit und Harmonie zu verbreiten, gegen Habgier und Eitelkeit zu streiten, so wie sie es schon immer ge�tan hatten.
Der Hufschlag ihrer edlen Rösser schall�te wie ein einziger als sie über die Brücke ritten, die das Flüßlein über-spannte, in dem die Fischlein so munter schwam�men. Und die Brücke gab nach, brach un�ter dem Gewicht zusammen und all die hehren Helden wurden von der Strö�mung mitgerissen und waren nimmer mehr gesehen.
Und das Land weinte bitterlich. Doch sprach das Schicksal: “Gräm Dich nicht. Dir bleiben doch noch die Anderen.”
Da weinte das Land noch mehr.