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<big>Präambel</big>
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Aktuelle Version vom 6. April 2024, 23:22 Uhr

Präambel

Ich, Imperator MAGHAN, bestätige hiermit, daß die Provinzen Xanathoria Inferiors, befindlich auf der Yddia und derzeit im Besitz des Reichs des Feuers, als Besitz an Lucius Scaevola argens und das Volk von Xiduria übergeben werden, auf das sie dorten ihr Glück finden mögen. Diese Übergabe schließt die Enzyhoheit für die oben genannten Gebiete mit ein und alle folgenden Punkte, die das Reich des Feuers betreffen sind mit mir abgeklärt und genießen mein Wohlwollen

Danksagung

Es ist ein langer Weg von dem Zeitpunkt, an dem ein Mensch in FOLLOW eintritt, bis zu dem Moment, da er das Recht erwirbt, ein eigene Kultur zu erschaffen und dieses Recht auch wahrnimmt. Vielen möchte für ihre Freundschaft danken, für die vielen schönen Momente, die ich mit ihnen verbringen durfte und auch weiterhin werde. Mein Dank gilt Rainer Daub, der in mir das Potenzial sah, Lord zu werden und Oliver Groß, der mir Rechte und Pflichten eines Lords erklärte und ohne dessen Rat diese Enzy nie vollendet worden wäre. Doch besonders möchte ich Mareikje Groß, Andrej Pfeiffer-Perkuhn, Peter Schlösser und Thomas Holzwarth danken, die in den letzten fünf Jahren zusammen mit mir den Grundstein Xidurias gelegt und mit Leben erfüllt haben.

Historie und Mythen

Die Legende der Wolkenstadt

Die folgende Legende erzählen sich die Ureinwohner Xidurias in mehr oder weniger dieser Form: Es war zu jener Zeit, als die Welt noch jung war und voller Wunder. Da gab es eine schwebende Stadt in den Wolken, Laisutasa genannt, die Prächtig Leuchtende. Ihre Einwohner lebten in Frieden und Harmonie. Sie waren sehr gebildete, künstlerische Lebewesen, denn in ihren Herzen gab es keinen Platz für jegliche Art von Bösartigkeit. Sie befanden sich allesamt auf dem Weg zur Erleuchtung. Die Achtung und der Respekt vor anderen Lebewesen war sehr hoch. Er ging sogar soweit, daß die Laisutaner mit der Zeit lernten, auf jegliche Nahrung, für die man Tiere tötete oder Pflanzen gebrauchte, zu verzichten. Statt dessen lernten sie, sich von der Luft und dem Licht zu nähren, das alles umgab und sich in Allem befand. In Laisutasa wohnte auch ein gar seltsames Tier. Es besaß fünf Köpfe und zum Flug hatte ihm die Natur zwei wundervolle Flügel verliehen. Der Name des Tieres ist in Vergessenheit geraten, aber man erzählt sich noch heute, daß durch seine Güte und Weisheit es mit den Laisutaner auf eine ganz besondere Weise verbunden war, denn es half die Gefühle eines Jeden zu empfangen und zum äußerlichen Zeichen dieser Verbundenheit trug jeder Laisutaner ein Amulett. Doch dieses Glück zog die dunklen Mächte geradezu magisch an. Beseelt vom Haß auf alles Schöne und immerwährendem Neid auf das, was unerreichbar schien, versuchten sie lange Zeit vergeblich, in die Stadt einzudringen und ihre Bewohner zu korrumpieren. Aber das Böse hat Geduld, unendlich viel Geduld, und Generationen später schlug es zu: Geschwächt von immerwährenden Angriffen der dunklen Mächte breiteten sich langsam und schleichend unbekannte Gefühle in der Stadt aus: Neid und Zwietracht, Mißgunst und Begierde, Haß und Eifersucht und noch viele mehr erfaßte die Herzen der Bewohner. Sie respektierten einander nicht mehr, sondern fingen an, sich zu streiten. Mit jedem Tag, an dem man sich von der Eintracht entfernte, gewannen die dunklen Mächte mehr an Macht. Und die Macht wuchs derart an, daß sie genügte, das Tier, welches über diese Stadt gewacht hatte, einzufangen und einzusperren und auf ewig in ein Gefängnis zu verbannen, aus dem es ohne Hilfe kein entkommen gab. Die törichten Laisutaner bemerkten nicht, wie der Glanz der Stadt abnahm. Ohne die innere Verbundenheit erloschen in Vielen sämtliche Hemmungen. Offen fielen sie über jene her, die noch die alte Lebensweise bewahrt hatten, und töteten sie auf grauenhafte Weise. Mord war nach Laisutasa gekommen. Und mit dem ersten Mord begannen die Amulette ins Unbekannte zu verschwinden. Die Stadt aber stürzte in die Tiefe und jedes Gefühl, welches sich im Moment des Todes in jedem Einwohner befand, verteilte sich weit über dem Land und alle Lebewesen nahmen sie in sich auf. Mit der Zeit verwischten der Wind und die Erde jegliche Spuren dieses Unglücks und der Namen des Landes änderte sich oft. Viel Eroberer kamen und gingen, doch keiner fand sein Glück in diesem Land. Es wird erzählt, wenn die Menschen dieses Landes, wieder lernen, Barmherzigkeit, Glück und Opferbereitschaft in ihre Herzen lassen, wenn sie Feindschaften aufgeben und die Freundschaft wieder etwas zählt, wenn Besitztum nebensächlich wird, wenn sie erkennen, wessen Kinder sie sind und diesen Weg erneut beschreiten wollen, wenn sie jede Lebensform respektieren, dann, und erst dann wird sich diese Stadt erneut über die Wolken erheben. Sie wird in ihrem alten Glanz erstrahlen und diesen Lebewesen eine neue Heimstadt bieten. Aber es heißt auch, das Jene auf diesem Weg nicht alleine gelassen werden. Hilfe wird ihnen zur Seite stehen, sie prüfen und beraten, wenn sie bereit dafür sind.

Hintergrund

Seitdem die Provinzen Dithorno und Tizio zum Reich des Feuers gehörten, waren sie der Ort, an den man unliebsame Bürger und Straftäter hin abschob. Im Reich selbst nahmen die Provinzen, allgemein als Xanathoria Inferior bekannt, keinen hohen Stellenwert ein, man ging sogar soweit, die Anweisung zu erteilen, die Provinzen solange zu ignorieren, wie sie den Staat nichts kosten würden. Niemand in der Alten Welt hatte je zu träumen gewagt, daß aus den Strafkolonien der Yddia jemals ein blühender Hort des Wohlstandes, wenn auch nicht der Eintracht, werden könne. Den Bürgern ging es gut, Einheimische und Siedler hatten die gleichen Rechte und denselben Stellenwert. Die Provinzen wurden von Legionen geschützt, die Steuern waren erträglich und die Speicher immer gefüllt, kurz: es war ein gutes Leben. Hier konnte ein Mann noch sein Glück machen. Seit dem Jahr 36 ndF herrschte Krieg auf der alten Welt. Das Reich des Feuers wurde von seinen Feinden ohne Unterlaß bestürmt und langsam begannen die unendlich scheinenden Ressourcen zu schrumpfen. Da besann man sich der ungeliebten Provinzen und ihrer reichen Pfründe. Steuern wurden ins Unermeßliche erhöht und Truppen abgezogen, so daß die Bevölkerung schutzlos den Angriffen der Ao‘Laischen Lichtflotte ausgesetzt war. Die erwachsenen Männer der Bevölkerung wurden zum Dienst in den Legionen gepreßt, um für ein Reich zu kämpfen, das die meisten nur vom Hörensagen her kannten, und später wurden auch Jugendliche und Kinder für das Reich in den Krieg gezwungen. Die Lage in Xanathoria Inferior wurde immer kritischer. Zuerst unter vorgehaltener Hand, dann immer lauter forderte man, die Besatzer zu verjagen und die Verwaltung in eigene Hände zu nehmen. Es gab kaum noch Truppen, die einen Aufstand hätten beenden können, und auch diese wurden immer weiter abgezogen. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis der eingesetzte Protector Lucius Scaevola argens und seine Getreuen alles verloren hätten, was sie sich innerhalb der letzen Jahre so mühsam aufgebaut hatten, das eigene Leben inbegriffen. Scaevola argens entschloß sich zu einem gewagten Schritt nach vorne. Offiziell begann er für das Reich die erlassenen Anweisungen durchzuführen und sogar zu verschärfen und wurde schnell zum gehaßtesten Mann der Kolonien. Inoffiziell und unerkannt begannen seine Vertrauten und er die Fäden der Unabhängigkeitsbewegung zu ziehen und einen Aufstand zu planen. Das gigantische Vermögen, das diese Gruppe in den letzten Jahren mühelos hatte anhäufen können, floß in Bestechungen, Söldner und Logistik. Doch auch die Gruppe um den Protector war nur Marionetten im Spiel der Mächte. Das Land selbst, müde vom unablässigen Wechsel fremder Eroberer, hatte genug vom Blut, der Gewalt und den Schreien hungernder Kinder und beschloß, die Verantwortung in die Hände derer zu legen, die das Land und seine Bewohner liebten. Warum die Wahl dabei auf Scaevola und seine Gefolgsleute fiel bleibt im Nebel verborgen. Es beauftragte die Sarinkay, die Schicksalsweberinnen, ihnen alle nur erdenkliche Hilfe zukommen zu lassen. Nach und nach wurde jedem Verschwörer alte Amulette Laisutasas zugespielt, mit deren Hilfe sie das Land vereinen und befrieden konnten. Mit Absicht allerdings wurde ihnen die Bedeutung der Artefakte vorenthalten. Als letzte Prüfung, die den Sarinkay zeigte, daß die Verschwörer die richtige Wahl gewesen waren, schanzte man ihnen eine Karte jenes Ortes zu, an dem der Wächter Laisutasas seit Äonen gefangen gehalten wurde. Keiner ahnte, daß das steinerne Ei, das Scaevola und seine Mannen nur mitnahmen, weil es in einer Schatzkammer lag und somit wertvoll sein mußte, das Gefängnis des Wächters war. Wieder in Dithorno angekommen siegte die Neugierde und man begann das Ei auszubrüten. Das Wesen, daß ihm entschlüpfte war eine fünfköpfige Hydra, die zum Sinnbild der Einheit und zum Symbol des Freiheitskampfes werden sollte. Die Verschwörer hatten nun endgültig bewiesen, daß sie die „Vom Land Erwählten“ waren. Scaevola hatte nun alles, was für einen Aufstand nötig war: Gold für Söldner und ein Symbol, unter dem sich die Freiheitsliebenden vereinen konnten, es fehlten ihm nur Schiffe, die Truppen ins Land zu schaffen. Da traf er auf einen alten Fischer, Llaixull mit Namen, der ihn an eine der wenigen Steilküsten Dithornos brachte und ihm dort eine Höhle zeigte, deren Eingang nur für Amulettträgern sichtbar war. Die Höhle hatte einen direkten Zugang zum Meer und enthielt Schiffe. Alles an ihnen bestand aus dem hier vorkommenden grünlichen, Karant genannten, Granit und, obwohl es unmöglich schien, schwammen sie auf dem Wasser, als ob sie aus Holz gebaut wären. Llaixull erklärte, die Karant- Schiffe wären ein Geschenk und wann immer Scaevola weitere benötige, würde er sie hier „wachsen“ lassen. Scaevola, der in seinem Leben viel Merkwürdiges erlebt hatte, wunderte sich nicht weiter darüber, bedankte sich und begann den nächsten Akt des Stückes zu inszenieren. Angeworbene Söldner wurden mit den gewachsenen Schiffen zu ihren Einsatzorten befördert und entwaffneten im Handstreich binnen einer Nacht die wenigen Truppen des Reiches unblutig. Die Legionen und reichstreue Bürger wurden in Ehren in ihre Heimat geschickt, das Land war frei, und sein neuer Name ward Xiduria. Frei von Fremdherrschaft begannen die einzelnen Machtblöcke jetzt, um die Vorherrschaft im Land zu streiten. Um Blutvergießen und einen Bürgerkrieg zu vermeiden wurde die Ayunta geschaffen, eine Regierungsversammlung, die einmal im Jahr tagte und der Abgesandte aller befreiten Gebiete angehörten. Lucius Scaevola argens wurde die Stellung des X’uja’rey angetragen, des ersten Manns im Staate, und er nahm dankend und nicht ganz uneigennützig an. Somit wäre alles bereit gewesen friedlich das Land wieder aufblühen zu lassen, hätte es nicht Gruppen wie die Torreón gegeben, die die Amulette und ihre Kräfte für sich selbst nutzen wollten. Diverse Machtblöcke im Land waren beflissen alte Götter wieder aufleben zu lassen und wieder andere hatten einfach nur Macht und Reichtum als ihr Ziel auserkoren. Lucius Scaevola argens und seine Gefährten würden sich auch weiterhin nicht auf ihren Erfolgen ausruhen können. Aber sie waren sicher, daß die Aufgaben nicht alleine auf ihren Schultern lasten würden. Andere würden auf die Bühne des Schicksals treten, Fremde erst, Freunde bald, die sie im Ringen um Frieden und Glück für Xiduria unterstützen würden. Und auch sie würden diese Amulette tragen, von denen sie nicht wirklich sagen konnten, warum gerade sie die Artefakte erhalten hatten. Aber das wird die Zukunft zeigen…

Allgemeines

Von der Landesbezeichnung leitet sich der Name ab, den sich die Einwohner Xidurias selbst geben. Man spricht von dem oder den Xidur. Eine eigene weibliche Form oder ein Plural ist hier und bei vielen weiteren Worten nicht existent. Die Wolkenstadt Laisutasa ist in Xiduria einzigartig.

Geographie

Klima

Das Klima in den Provinzen ist geprägt vom warmen Strom, der die Küste der Yddia entlang fließt und dem nor-sud verlaufendem Gebirge, das den vom Meer kommenden Wolken gebietet, sich abzuregnen. Dieses fast subtropische Klima ist ideal geeignet für Landwirtschaft und erlaubt wenigstens drei Ernten im Jahr. Die meiste Zeit des Jahres herrschen also fast tropenhafte Zustände. Nur im Winter kann es vorkommen, daß die eisigen Winde aus dem Nor Eis und Schnee herantragen. Während Dithorno des öfteren einen Wintereinbruch verzeichnet, kann man sich allerdings in Tizio kaum noch erinnern, wann es hier das letzte Mal geschneit hat.

Landschaft

generell Beide Provinzen zeichnen sich durch vorwiegend baumloses Tiefland aus. Vereinzelt triff man auf kleinere Gebirgsformationen oder Wälder. Die Kombination aus Landschaft und Klima führt zwangsläufig zu Plantagenwirtschaft. (siehe 5)

Küstensümpfe

Eine subtropische Sumpflandschaft, die in Dithorno Mangrovenküste, in Tizio dagegen Smaragdküste genannt wird, erstreckt sich die fast gesamte Küste Xidurias entlang. Die Mangrovenwälder sind auf normalen Wege unpassierbar und reichen an ihrer breitesten Stelle ca. 30 km in das Land hinein. Fauna und Flora sind ebenso für Menschen tödlich wie die Sümpfe selbst. Die Wälder dienen den Toquateken als Rückzugsgebiet (siehe 6.3), die von dort ihre Überfälle und Kriegszüge führen. Salzwasserkrokodile sind die bekanntesten Bewohner der Sümpfe. (siehe 12.1)

Bodenschätze

Xiduria besitzt keine nennenswerten Bodenschätze. Vereinzelt sind kleinere Fundstätten von Nutz- oder Edelmetalle bekannt und die einzigen Halbedelsteinvorkommen des Landes sind in der Gegend um Tizio zu finden.

Städte

Dithorno ist die norlichste Stadt Xidurias und wurde an sich schon vor langer Zeit gegründet. Jenes Dithorno wurde allerdings durch den Reiter der Finsternis vollständig dem Erdboden gleichgemacht. An der Stelle, an der einst eine blühende Stadt stand, erstreckt sich nur noch ein tiefer Kratersee, auf dessen Grund man, wenn man Glück hat, die Ruinen des alten Dithornos sehen kann. Fischer erzählen sich, daß in dunklen Nächten Lichter am Grund hin- und herhuschen. Sie sagen, dies wären die Geister der während der Katastrophe Gestorbenen, die noch nicht bemerkt haben, daß sie tot sind. Der Neuaufbau Dithornos, noch unter Verwaltung des Reich des Feuers, wurde von den besten wolsichen Architekten geplant und durchgeführt. Dadurch wurde Dithorno zur modernsten Stadt der Yddia. Ihre Straßen ziehen sich gerade durch die Stadt und teilen sie in quadratische Viertel auf. Die Hauptstraßen sind an jeder Stelle breit genug für nebeneinander fahrende Wagen. Es gibt eine Kanalisation und die Wasserversorgung erfolgt über Aquädukte, die Wasser aus den nahen Hügelketten in die Stadt transportieren. Der Palastbereich ist beeindruckend, genauso der Tempelbezirk, doch das Juwel der Baukunst sind die öffentlichen Bäder, die selbst in Magramor oder Nga ihres Gleichen suchen. Die Dächer der Gebäude erstrahlen im Rot gebrannter Ziegel, Die bevorzugte Farbe der Fassaden ist weiß, ob nur getüncht oder mit Marmor verkleidet. Reisende erzählen immer wieder von dem ‚strahlenden‘ Dithorno, daß bei Sonnenschein weit hin sichtbar ist. Dithorno selbst liegt im Landesinneren, mehrere Tage von der Küste entfernt. Um die Versorgung der Stadt mit Lebensmitteln und Handelsgütern zu gewährleisten wurde die Stadt Nga-Nova gegründet, die als Militär- und Handelshafen fungiert. Dithorno zählt derzeit ca. 20.000 Einwohner.

Die größte und wichtigste Stadt im Sud Xidurias heißt Tizio. Tizio gilt als geistiges und gesellschaftliches Zentrum der Region, und jede Großfamilie (siehe 7) der Gegend hat zumindest eine repräsentative Behausung in der Stadt. Die Stadt gliedert sich in vier Bereiche: die Vororte und Slums außerhalb der Mauern, die Zitadelle, hoch erhoben auf einem Felsmassiv über Stadt und Hafen thronend, dem Tempelbezirk, unterhalb der Zitadelle gelegen und die eigentliche Stadt, die auf einem Hügel gegenüber dem Tempelbezirk erbaut wurde. Die Stadt ist wiederum aufgeteilt in Dutzende kleinerer Viertel, welche üblicherweise durch eine Familie kontrolliert werden. Nach der jüngsten Volkszählung leben in Tizio über 16.000 Einwohner, wobei ein knappes Viertel entweder als Slumbewohner nicht beachtet wurde oder sich der Zählung entzogen hat, so daß man von einer tatsächlichen Einwohnerzahl von ca. 20.000 Menschen ausgehen kann. Die Stadtsicherung obliegt der etwa 250 Personen starken Garde, deren Befehlshaber durch den Priesterrat eingesetzt wird und dessen Posten einer der Einträglichsten in ganz Xiduria sein soll. Allerdings nicht einer der Sichersten: seit der Plünderung durch die Tarai hatten diesen Posten schon 4 Männer und Frauen inne.

Nga-Nova wurde aus einer Notwendigkeit heraus geschaffen: Immer mehr Einwanderer strömten in das Land, um ihr Glück zu machen. Das Problem war, daß die Kolonie Dithorno über keinen Seehafen verfügte. Also wurde dieser an einer günstigen Stelle aus dem Boden gestampft. Nga-Nova liegt wenige Tagesreisen im Ydd-Wes von Dithorno und dient außer als Schleuse für Immigranten auch als Kriegs- und Handelshafen. Die Bevölkerungsdichte wächst schneller, als man in dem sumpfigen Küstengelände Gebäude errichten kann und daher ist das Stadtbild geprägt von schlammigen Straßen und Hütten aus Segeltuch und Holz. Nur wenige Gebäude der Stadt wurden vollständig aus Stein errichtet, wie z.B. die Kaserne und die Residenz des Stadthalters. In Nga-Nova stranden viele Hoffnungen. Banden nehmen den Einwanderer die spärlichen Besitztümer ab, Mord ist an der Tagesordnung. Nga-Nova ist ein Sündenpfuhl in dem Glücksspiel, Prostitution und Drogenhandel genauso zu finden sind wie Menschenopfer und geheime Kulte. Wer kann, verläßt Nga-Nova, am Besten noch bevor er dort angekommen ist.

Quatodon liegt an der Sudspitze Xidurias. Sie ist eine Küstenstadt mit einem Labyrinth vorgelagerter Inseln und Kanälen voller Untiefen, was es schwierig, wenn nicht unmöglich macht, ihren Hafen ohne kundigen Lotsen anzusteuern. Über Quatodon ranken sich aus diesem Grund zahlreiche Gerüchte. Für die einen ist es ein Piratennest, eine verkommene Lasterhöhle, für die anderen eine kultivierte Stadt, in der Philosophen abgeschieden von allen Einflüssen leben. Nach Meinung Dritter ist es wiederum nur ein Kaff, das vom Fischfang lebt.

Sumano liegt an der Yddküste Xidurias, nicht weit entfernt von Tizio. Schon früh wurde die Stadt bekannt für ihr wohltuendes Seeklima und ihre Heilquellen. Besonders berühmt ist die ‚Höhle‘, die viele Gäste auch als ‚Hölle‘ bezeichnen: eine Tropfsteinhöhle, in der heiße Quellen für eine Temperatur sorgen, die fast schon der Mittagshitze der gybalischen Wüste gleicht, wenn auch die Luft feucht und schwer ist, und daher als natürliche Sauna für vielerlei Gebrechen genutzt wird. Sumano wird besonders im Sommer von den oberen Zehntausend der näheren und weiteren Umgebung als Aufenthaltsort bevorzugt. Angenehmes, nicht zu heißes Klima mit dem nötigen Komfort eines Kurortes bieten Gelegenheit zum Entspannen, alte Kontakte zu pflegen und Neue zu knüpfen. Wer hier residiert vergnügt sich tagsüber mit Kuren und Ausflügen, abends jedoch findet man den Gast auf einem der zahlreichen Empfänge oder im hiesigen Spielkasino. Viele Ehen des Adels sind hier während der Saison geknüpft worden.

Xiduria ist zwar landwirtschaftlich selbstständig, jedoch fehlt es an allem Anderen. Vor allem Metalle und Hölzer müssen über zum Teil weite Strecken importiert werden. Man ist also vom Handel abhängig. Die Haupteinnahmequelle der Yaykuy (siehe 11.1) ist zwangsläufig die Landwirtschaft. Auf großen Plantagen werden alle Sorten an Getreide, besonders Mais und Baumwolle, die heimischen Xoxlatl-Bohnen und vor allem T‘chubac (siehe 12.8) angebaut. Die Bewirtschaftung der Plantagen erfolgt durch Sklaven (siehe 6.4). Der Einsatz bezahlter Arbeiter würde die Preise horrend verteuern, daß sich jedweder Anbau kaum noch rechnen würde. Berühmt geworden sind die „Dithornos“, getrocknete und gerollte T’chubacblätter, deren Liebhaber mittlerweile auf allen drei Welten zu finden sind (siehe 12.8). Erwähnenswert sind auch die Farben, die in Tizio hergestellt werden. Sie sind wegen ihrer Qualität und Leuchtkraft auf der ganzen Yddia begehrt. Das Geheimnis der genauen Mischungsverhältnisse ist innerhalb Tizios nur wenigen bekannt und wird eifersüchtig gehütet. Außenstehende wissen nur, daß viele der in der Umgebung von Tizio gewonnenen Halbedelsteine (siehe 3.4) für die Farben verarbeitet werden.

Bevölkerung

Eingewanderte

Über viele Jahre hinweg haben sich in Xiduria diverse Völker ein Stelldichein gegeben. Die meisten sind weitergezogen oder wurden vertrieben, jedoch nie vollständig. Zurückgeblieben ist ein Schmelztiegel unterschiedlichster Völker- und Kulturfragmente. Und täglich treffen Einwanderer von allen Welten her im Hafen von Nga-Nova ein. Die größte, nicht einheimische Bevölkerungsschicht in Dithorno und Umgebung ist wolsicher Abstammung. Viele der aus der Alten Welt ausgewanderten oder deportierten Wolsen waren aktiv an dem Aufstand beteiligt, denn sie hoffen hier ihr Glück zu machen. Derzeit beginnen die Wolsen sich mit der einheimischen Bevölkerung zu mischen. Im Sud Xidurias, in Tizio, lebt ein besonderer Menschenschlag. Die Tizianer, ursprünglich Toqui, die auf der Yddia geblieben sind, haben sich über die Jahrhunderte mit anderen Völkern vermischt, wodurch fast jeder Tizianer Blut der Ureinwohner in seinen Adern fließen hat. Auch Zuwanderung aus Gybal-Sham dürfte es häufiger gegeben haben. Tizianer sind, männlich wie weiblich, ein recht durchschnittlicher Menschenschlag, meist dunkelhaarig, ein eher mediteraner Typ, der im Alter ein wenig zur Korpulenz neigt, und sind selten über 1,90 m und unter 1,60 m groß. Tizianer sind von Natur auf temperamentvoll, aufbrausend und schnell beleidigt. Daher sind Duelle an der Tagesordnung. Es ist kein Wunder, daß sich die deportierten Tarcyri in Tizio heimisch fühlten und hier ansiedelten, entsprach doch das Naturell der Tizianer ihrem Eigenen. Innerhalb der letzen Jahre haben sich beide Bevölkerungsgruppen vermischt, so daß äußerlich kaum noch ein Unterschied erkannt werden kann. Generell trägt man einfache, der schwül-warmen Witterung angepaßte einfache Kleidung. Jedoch scheuen Personen von Reichtum und Stand weder Kosten noch Mühen, sich ihrer Umwelt zu präsentieren.

Chinche

Die Chinche gehören zu den Ureingeborenen. Sie leben in kleinen Dörfern von nicht mehr als 100 Bewohnern. Chinche sind friedfertig und betreiben Ackerbau, wobei sie vorwiegend Mais anbauen. Die Häuser der Chinche sind charakteristische Lehmpueblos. Ihre Kleidung ist einfach, aber farbig. Hosen und Überwürfe herrschen bei den Männern vor, die Frauen bevorzugen einfarbige Blusen mit weiten, in allen Farben des Regenbogens gestreiften Röcken. Chinche leiden wie auch die ‚Fremden‘ unter den Überfällen der Toquateken, die die Chinche wegen der Abkehr von der alten Lebensweise verachten. Um ihr Volk vor den Übergriffen und vor allem den folgenden Blutopfern zu schützen, haben sich eine Handvoll Chinche als Scouts und Fährtensucher der Armee angeschlossen. Chinche kommen in allen kultivierten Teilen Xidurias vor.

Toquateken

Der klassische Toquateke hat eine bronzefarbene Haut, ist groß gewachsen, hat dunkle, fast schwarze Haare und eine scharf geschnittene, oft geknickte Nase. Ihr Hauptverbreitungsgebiet sind die Mangrovensümpfe. Es geht die Sage, daß sie dorthin von einem Eroberervolk vertrieben wurden. Mittlerweile haben sie diesen Umstand zu ihrem Vorteil genutzt. Die Sümpfe geben ihnen alles, was sie benötigen: Schutz, Waffen, Nahrung und Gifte. Vor hier starten sie ihre Raubzüge. Dabei ist ihr Hauptanliegen, die Eroberer aus Xiduria zu vertreiben und wider ihren angestammten Platz als herrschendes Volk einzunehmen. Wäre die Zahl der Toquateken größer, würden sie dieses Vorhaben sicher mit Erfolg in die Tat umsetzen können. So bleiben ihnen nur Angriffe auf Außenposten und Siedler der Fremden oder auf Dörfer der Verräter, wie andere friedliche Stämme genannt werden, die in den Augen der Toquateken mit den Fremden kollaborieren. Nach ihren Angriffen ziehen sich die Toquateken in die Sümpfe zurück. Verfolger haben dabei wenig Chancen, sie einzuholen, zu undurchdringlich ist das Gebiet für Fremde. Es kursieren auch Geschichten, daß Verfolgertrupps durch den Angriff zahmer Krokodile aufgerieben wurden, aber solche Geschichten gehören wohl in das Reich der Fabel. Der Führer der Toquateken wird als Inch‘qua X’u bezeichnet, was soviel bedeutet wie „Herr über Leben und Tod“ und hat absolute Macht. Etwas unter ihm in der Hierarchie angeordnet sind die Sumi (siehe 8.5), die in der Realität die eigentliche Macht im Staate inne haben. Mit dem Gott der Toquateken, Baba Croqua (siehe 8.3) und den ihn gnädig stimmenden Blutopfern führen sie eine für Außenstehende Herrschaft des Schreckens. Die Toquateken selbst empfinden dies nicht so, denn Baba Croqua gibt ihnen schließlich die Kraft, ihre Feinde zu besiegen und sich von ihnen die Opfer für die Rituale zu holen. Sind die Toquateken zu schwach ihre Feinde zu unterwerfen ist es nur Recht und billig, daß sie selbst geopfert werden. Tchi‘chen’tolpac oder auch Xaquatl genannt, einer der ‚Lost Cities‘ auf der Yddia, ist eine ihrer Hauptstützpunke. Diese uralte Stadt der Stufenpyramiden wurde auf den Überresten einer noch älteren Stadt erbaut, deren Gründer unbekannt sind.

Sklaven

Die Größe der Plantagen macht den Einsatz von Sklaven unverzichtbar. Die Regierung von Xiduria hat erkannt, daß das System von Staatssklaverei, wie es im Reich des Feuers angewandt wird, vor allem finanzielle Vorteile birgt. Daher wurde es mit kleinen Änderungen übernommen. Staatssklaverei bietet den Sklaven auch genügend Schutz ihren 'Herren' oder besser ‚Mietern‘ gegenüber, denn Staatseigentum zu beschädigen wird hart bestraft Die wesentliche Anderung besteht darin, daß Sklaven in der dritten Generation frei gelassen werden und volle Bürgerrechte und –pflichten erhalten. Derzeit gibt es zwischen 50.000 und 80.000 Sklaven in Xiduria, meistens Longoten, die mit Erlaubnis der Regierung Caswallons direkt dort gefangen wurden.

Soziale Struktur

An der Spitze der sozialen Struktur Xidurias stehen die Großfamilien und ihre jeweiligen Anführer, die oft hochtrabende Titel für sich beanspruchen. Der Einfachheit halber sprechen wir im Folgenden von einem oder einer ‚Qaom’de‘, denn es ist nicht zwingend, daß das Oberhaupt männlich ist. Diese Familien bestehen keinesfalls nur aus Blutsverwandten, viel eher spiegeln sie alte Clanmuster wieder, wie sie seit Jahrhunderten in Xiduria verbreitet sind. Neben den miteinander verwandten Familien, die den Kern einer solchen Großfamilie ausmachen, zählt nahezu jeder Bewohner Xidurias als „Khuchi“ zu einer Großfamilie. Dazu genügt es, daß er auf ihrem Land lebt oder in einem Stadtviertel beheimatet ist, das diese Familie beansprucht. Möglicherweise ist er Mitglied einer Zunft, die von dieser Familie dominiert wird. Diese Khuchi haben Abgaben an die Familie zu entrichten und ihren Qaom’de zu ehren. Dafür sorgt die Familie mehr oder weniger für ihren Schutz und vertritt sie in Rechtsangelegenheiten. Im Allgemeinen werden Verträge nur anerkannt, wenn sie von den Familien geschlossen werden. Dieses Khuchisystem zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten. Vom kleinen Handwerker, dem seine Helfer und Lehrlinge verpflichtet sind, der aber wiederum seinen Zunftmeistern oder Viertelvorstehern untergeordnet ist, bis zum Edelmann, der immer noch seinem Familienoberhaupt Treue und Respekt schuldet, hat im Grunde genommen jeder einen Qaom’de und mehr oder minder viele Khuchi. Die Stellung des Qaom’de ist von großer Wichtigkeit für einen Xidur, denn dadurch spiegelt sich die eigene gesellschaftliche Stellung wieder. In den untersten Schichten kann es durchaus sein, daß man mehrere Qaom’de hat. Solche Qaom’de sind aber meist unbedeutende oder junge Adlige, die sich noch eine soziale Position erobern wollen. Aber auch ein Qaom’de zieht gesellschaftlichen Nutzen aus seinen Khuchi, es wird zum Beispiel erwartet, daß die Khuchi ihren Qaom’de bei öffentlichen Auftritten und Tempelbesuchen begleiten. Ebenso sollten sie bei Auseinandersetzungen auf der Seite ihres Beschützers stehen. Auch der Status des Qaom’de wird an der Zahl und der Bedeutung seiner Khuchi gemessen. Die Angehörigen der Großfamilien selbst, also Blutsverwandte des jeweiligen Oberhauptes, bilden so etwas wie die Adelsschicht und werden als „Ché arandé“ bezeichnet. Die einzelnen Großfamilien sind heillos untereinander zerstritten und nicht selten kommt es zu blutigen Zusammenstößen. Es gilt die Regel: Je näher Großfamilien aneinander wohnen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß es zu Streit kommt. Daher ist auch jeder Wohnsitz einer Familie in den Städten befestigt. Dies reicht von Palazzos mit geschützten Außenmauern bis hin zu regelrechten Wohntürmen, eine Paranoia, die vielen Menschen z.B. während der Plünderung Tizios durch die Taraiibestien das Leben gerettet hat. Ein Qaom’de hat immer die absolute Gewalt über die Familienmitglieder. Es spricht innerhalb der Familie nach bestem Wissen und Gewissen Recht und kann, wenn notwendig sogar die Todesstrafe verhängen. Diese Struktur ist der Grund dafür, daß es in Xiduria kaum Gesetze, geschweige denn eine Rechtsprechung im üblichen Sinne gibt. Streitigkeiten zwischen den Großfamilien werden zuerst gemäß alten Regeln und Traditionen zwischen den Kontrahenten geklärt, kommt es jedoch zu keiner Einigung wird eine von beiden Seiten gebilligte dritte Partei als Schiedsstelle hinzugezogen. Oft sind es Priester diverser Gottheiten, die diese Aufgaben erhalten.







Religionen und Götter

Religion im Allgemeinen

Die Bevölkerung Xidurias kennt eine geradezu unglaubliche Anzahl höherer Wesen. Ob Götter oder Dämonen, Geister der Ahnen oder Geister, die jeden Stein und Strauch bevölkern, der Xidur glaubt an alles. Auch an die Existenz der Götter fremder Kulturen ist man gerne bereit zu glauben, es gibt sogar Modeerscheinungen in der Verehrung fremder Götter. Ob die Verehrung eines Gottes statthaft ist, bestimmt der Rat der Priester, nur mit seiner Zustimmung sind kultische Handlungen innerhalb der Städte gestattet. An den Ausfallstraßen der meisten Städte Xidurias finden sich daher auch Dutzende Schreine minderer Götter, die auf diese Art und Weise geehrt werden. Einzige Ausnahme bildet der Tempel der unbekannten Götter, in dem jedoch keinerlei kultischen Handlungen fremder Gläubigen erlaubt sind, da denen der jeweilige Gott ja sehr wohl bekannt ist. Die meisten Xidur haben eine Hauptgottheit, deren Regeln sie sich unterwerfen, aber kein Xidur wäre ohne den einen oder anderen Talisman denkbar, der Flüche abhalten soll. Es folgt eine kleine Auswahl von Gottheiten.

Der geflügelte Wächter des Lebens

Der einstmalige Wächter Laisutasas ist mit den Jahren für die Ureinwohner immer mehr von einem realen Wesen zu einer mythischen Gottheit geworden. Der Wächter steht für den Schutz des Lebens vor der Finsternis, für Einigkeit und Frieden. Die Gestalt, die der Wächter gewählt hat, ist die einer fünfköpfigen Hydra (siehe 13.3).

Die Toquateken beschreiben Baba Croqua als den Urvater aller Krokodile, die in den Sümpfen leben. Er ist uralt und böse und schläft, den Sumi (siehe 9.4) nach, unter Xiduria. Dabei ist er so groß, daß sein Schwanz im Nor Dithornos endet und sein Maul im Sud von Tizio in den Ozean ragt. Ein dortiger Meerbusen mit vielen kleinen, felsigen Inseln ist als „Baba’s Maul“ bekannt. Baba Croqua wird von den Toquateken als Gott verehrt. Um ihn nicht zu wecken, werden seine Träume mit Menschenopfern versüßt. Kandidaten für diese Opfer werden durch Raubzüge erbeutet und sind definitiv keine Freiwilligen. Die Sumi glauben, daß, wenn der Gott erwacht, die Welt untergeht. Große, uralte Krokodile, wie sie vereinzelt in den Sümpfen vorkommen, werden als Traumabbilder Baba Croquas von den Toquateken verehrt. Ein Tropfen des Lumen Vita, das Baba Croqua absondert, soll ewige Jugend und Schönheit, ewiges Leben und absolute Macht bringen. Der Wächter vs. Baba Croqua So wie die Hydra, der fünfköpfige, geflügelte Wächter für das Leben und alles Gute steht, ist Baba Croqua, das größte und älteste Krokodil Xidurias, Symbol für alles Böse. Seit Anbeginn der Zeiten sind beide Geschöpfe Widersacher. In diesem ewig währenden Krieg gelang es den Anhängern Baba Croquas vor Äonen die Hydra zu überwältigen und sie in ein Gefängnis zu sperren, aus dem eine Flucht trotz aller magischer Macht, über die sie verfügte, unmöglich war. In diesem Gefängnis, einem Ei, befand sich die Hydra bis die „Vom Land Erwählten“ es fanden und sie befreiten. Damit startete in diesem Kampf eine neuen Runde.

Sumi Sumi

bezeichnet die Gruppe der von den Eroberern als Schamanen und Medizinmänner bezeichnetet Priester der Toquateken. Die Sumi besitzen große magische Macht, die sie nach Belieben zum Wohl oder Wehe des Einzelnen einsetzen. Sumi heißt in der Sprache der Urbevölkerung soviel wie „Onkel“. Man versucht dadurch den Sumi zu schmeicheln, ein Gefühl der Zusammengehörigkeit zu erwecken, denn welcher Onkel schadet schon seinen Verwandten. Die Sumi teilen sich in zwei Lager: Das Größere von Beiden betet Baba Croqua an und ist bestrebt, die fremden Eroberer zu vertreiben und zu vernichten und die alten Blutrieten der Ahnen wieder einzuführen. Schwarze Magie und Flüche setzen sie ohne Skrupel ein. Die Quellen ihrer Macht sind Blutopfer und das Lumen Vita (siehe 13.5). Die Sumi sind in der Lage, Krokodile zu melken, d.h. diese Droge zu gewinnen, ohne das Tier zu töten. Die zweite Gruppe ist kaum noch existent. Ihre wenigen Mitglieder verehren das Land und als sein Symbol die Hydra. Ihre Macht war dadurch beschränkt, solange ihr Symbol eingekerkert war.

Dieser Orden hat sich zur Aufgabe gesetzt, dem Leben zu dienen. Sinnbild des Lebens ist das ‚heilige Feuer‘, das in ihrem Heiligsten mit violetter Flamme brennt, nur von der Liebe zum Leben gespeist . Eine einfache Schwester wird als ‚Aya‘ bezeichnet, die Oberin trägt den Titel der ‚Agia‘ und sie steht traditionell dem Priesterrat Tizios vor. Helfen bis zur Selbstaufopferung ist eine Eigenschaften, die viele der Schwestern auszeichnet. Sie sind ausgebildet als Hebammen und auch als Heiler und stellen ihre Künste jedem zur Verfügung. An vielen Orten bewirtschaften sie kleine Ordenshäuser, die immer auch ein Hospiz besitzen. Die Schwestern des Lichts nehmen bevorzugt junge weibliche Waise auf und geben ihnen Hoffnung und eine Zukunft. Viele der angesehen Familien Tizios schicken ihre Töchter zu den Schwestern in die Schule. Der Beitritt zum Orden ist keine Pflicht für die Schülerinnen. Daher ist es nicht selten, daß ehemalige Schülerinnen des Ordens in ihren Familien eine hohe Stellung einnehmen.

Aece’tjpo

Oberste Gottheit des Xjelo Path, eines der vielen Pantheon Xiduria Aece’tjpo ist sowohl männlich als auch weiblich. In diesem Wesen steckt die unbändige Urkraft. Dieses Wesen gebar zahlreiche Kinder, die den Xidur als Gottheiten bekannt sind.

Ix Xel Ix Xel

ist die Herrin des Regenbogens, die Göttin der Geburt und der Weissagung. Ix Xel existiert am Rande der Morgenröte. Sie ist den Menschen wohl gesonnen und greift auch schon mal persönlich ein, wenn ihre Hilfe dringend benötgt wird. Sie wird immer mit vielen Brüsten dargestellt, welche die Gebärfreudigkeit erkennen lassen. In ihrer Rechten hält sie einen Zweig des Lorbeerbaumes, der -16-ihre Weisheit symbolisiert. Um ihren Kopf rankt sich ein halbrunder, streifenförmiger Kranz als Synonym des Regenbogens.

Tjerratatei Centeotl

Tjerratatei Centeotl ist eine Tochter Aece’tjpos und wird als große Erdmutter verehrt. Sie wandelt in der Gestalt eines großen Ocelotl umher. Ihr Körper besteht halb aus Fell und halb aus einer schuppenartigen Panzerung. Ihre Flügel sind gewaltig und gefiedert. Tjerratatei Centeotl wird gerne nachgesagt, daß sie Ernten schlecht ausfallen läßt. Deshalb steht sie vor allem für Mißernten und Naturkatastrophen. Um die Gottheit gnädig zu stimmen, bringen ihre Priester regelmäßig Blutopfer dar, die in Form von Menschenopfern das Wertvollste darstellen, was das Volk den Göttern anbieten kann. Oftmals melden sich dazu Krüppel oder Kriegsversehrte, um den Segen einer guten Ernte ihrem Volk zu ermöglichen. Als Belohnung leben sie ein volle Jahr wie die Könige, ehe sie dann Tjerratatei Centeotl geopfert werden. Tjerratatei Centeotl giert nicht nur nach Blut und Verwüstung. Sie hat auch besondere Lieblinge unter den Menschen und sorgt auf unterschiedlichste Weise für deren Schutz.

Golrooxquos

Der Kriegsgott Golrooxquos, ein Sohn Aece’tjpos, ist ein finsterer Kriegsgott. In ihm vereinen sich Grausamkeit, Blutgier und Kampfkunst auf unvorstellbare Weise. Er lechzt nach Macht und weidet sich an der Angst der Opfer, die auf möglichst grauenhafte Art und Weise getötet werden. Er manipuliert seine Anhänger, hat aber keine Skrupel, sie zu töten, wenn sie ihm lästig werden. 8.10Noctuna Eine weitere Tochter Aece’Tjpos. Sie ist die Herrin der Nacht und die Gefährtin Golrooxquos. Ihr Reich beschränkt sich allerdings auf die Finsteren Winkel der Dunkelheit, in denen schreckliche Alpträume und Gefahren lauern. Diese schickt Noctuna mit großer Freude den Menschen. Sie labt sich an den dadurch entstandenen Ängsten. Jegliche nachtaktive Lebewesen und Pflanzen werden als Noctunas Gehilfen angesehen.

Astrelja

Eine Schwester Nocturnas die die „Leuchtende Göttin der Nacht“. Anders als ihre Schwester gibt sie Hoffnung und Frieden. Astrelja zeigt den Menschen, daß in der Dunkelheit nicht nur Gefahren lauern, sondern auch das Gute zu finden ist. Sie besitzt eine blasse, durchscheinende Haut, ihre Haare sind fast bodenlang und leuchten, wie ihre Kleidung, silbrig blau. Ihre Augen funkeln immer und lassen eine unendliche Weiter erahnen. Schon oft retteten ihre strahlenden Augen so manchen in finsterer Nacht.

Tijzentel

Die hiesige Gottheit des Denkens und der Intelligenz heißt Tijzentel. Er wird immer als Flötenspieler dargestellt, der eine Maske trägt. Zahlreiche Streiche, die er Göttern und Dämonen gespielt hat oder Situationen, in denen Tijzentel durch seine Intelligenz Fallen der oben genannten zu seinem Vorteil verwandelt hat, gehören zu den beliebtesten und am meisten erzählten Geschichten bei Xidurias Ureinwohnern.

Besonders hervorzuhebende Gruppierungen

Die „Vom Land Erwählten“

Dieser Name steht nicht für eine Gruppierung oder Geheimgesellschaft im üblichen Sinne. Das Land Xiduria selbst wählt Personen aus, die es aus irgendwelchen Gründen für besonders geeignet hält, ihm, dem Land und seinen Bewohnern selbst, Frieden und Einigkeit zu bescheren. Jedem dieser Personen wird auf wundersame Weise eines der Amulette Laisutasas zugespielt. Keiner der „Vom Land Erwählten“ weiß, wer dafür verantwortlich ist, denn der Weg, solch ein Amulett zu erhalten, ist immer ein anderer und scheint zufällig. Durch das Amulett stehen sie mit den anderen „Vom Land Erwählten“ und auch dem Wächter, der Hydra, auf Wunsch in Kontakt. Dies geschieht durch Gefühlsübertragung. Daher können sich auch „Erwählte“ leicht untereinander identifizieren, ohne sich vorher begegnet zu sein.

Sarinkay

Die auch als „Schicksalsweberinnen“ bekannten Sarinkay bilden eine Geheimgesellschaft, deren Ursprünge im Dunkeln liegt. Meist sind es alte, weise Frauen, z.B. Medizinfrauen der Ureinwohner, die ihnen angehören, aber auch junge Mädchen können zur Sarinkay werden. Die Kriterien, nach denen diese Auswahl geschieht, sind nur den Sarinkay selbst bekannt. Im Volk munkelt man aber, daß das Land selbst diejenige bestimmt, die berufen ist, Sarinkay zu werden. Ihre Fertigkeiten sind mystisch, keiner kann genau sagen, wessen sie fähig sind, aber man ist sich sicher, daß sie das Schicksal eines jeden beeinflussen und sogar ändern können. Eine Sarinkay zu reizen, gar zu beleidigen, kommt einem Selbstmordversuch gleich. Zu viele Geschichten kreisen in Xiduria über die Unglücklichen, die es wagten, eine Sarinkay herauszufordern. Eine Sarinkay ist durch nichts von anderen Frauen zu unterscheiden, doch aufmerksame Beobachter wissen instinktiv, wenn sie einer Sarinkay gegenüber stehen. Weniger aufmerksame Menschen sind besser allen Frauen gegenüber höflich.

Torreón

Die Torreón sind eine Vereinigung von Menschen, die nach absoluter Macht streben. „Der Turm“ ist die Übersetzung des Wortes Torreón und bezeichnet den Gründungsort der Gruppe. Wo dieser Turm steht ist nur den Mitgliedern bekannt, er dient als Sitz ihrer Führungsspitze. Nur Männer und Frauen werden eingeladen dieser Gruppe beizutreten, deren Charakter von skrupelloser Effizienz und mangelndem Gewissen geprägt ist. Ihr Wirkungsgebiet ist Xiduria und die Grenzgebiete zu anderen Reichen, jedoch träumen sie davon, ihren Einfluß auszudehnen. Erst soll ihnen die Yddia gehören, dann ganz Magira. Seit die Torreón von Laisutana‘s Amuletten (siehe 13.2) und den ihnen damit offenstehenden Möglichkeiten erfahren haben, sind sie bestrebt, jedes Amulett in ihren Besitz zu bringen, dessen sie habhaft werden können. Dazu ist ihnen jedes Mittel recht.

Das Wirken der Baba Croqua anbetenden Sumi auf die Gesellschaft Xidurias hat zum Ziel, ihrem Gott (siehe 8.5) die nach ihrer Meinung zustehende Position wieder zu verschaffen und alle Bemühungen, das Land wieder zum Licht zu führen, zu vereiteln.

Militär

Nach dem Umsturz wurden die Legionen des Reich des Feuers durch ein Stehendes Heer aus Freiwilligen ersetzt, das in Dithorno und dem Umland stationiert ist. Unterstützt wird dieses Heer im Ernstfall durch Söldner und Milizen Söldner bilden den Hauptanteil des Militärs in Tizio und Umgebung. Natürlich besitzt jede Familie Haustruppen, die im Ernstfall zu einem Heer vereinigt werden. Eine in Tizio stationierte tarcyrische Söldnertruppe, die keinem der Häuser angehört, sorgt für die Aufrechterhaltung des Status Quo.

Verwaltung

Das Land Xiduria ist ein Zusammenschluß vieler einzelner Gebiete, die alle unter der Knute des Reich des Feuers gestanden und gemeinsam den Kampf um die Freiheit gewonnen haben. Organisierte Bereiche (ganze Gebiete oder auch einzelne Städte) werden als „Yaykuy“ bezeichnet, was soviel heißt wie Gemeinschaft oder Provinz, und versuchen als eigenständige Einheit innerhalb Xidurias an Einfluß zu gewinnen. In jeder Provinz gibt es eine Stadt, die als Regierungssitz dient und meistens der Yaykuy ihren Namen gibt.

Ayunta

Die Ayunta ist die Versammlung der Abgesandten aller Yaykuy. Sie sollte mindestens einmal im Jahr stattfinden, kann aber in Krisenzeiten oder bei zu geringer Beteiligung verschoben werden. Sie tagt in Dithorno. Wie viele Mitglieder der Ayunta eine Yaykuy einsenden darf, hängt von der Größe und ihrem Status innerhalb Xidurias ab. Die Yaykuy Dithorno z.B. stellt 49% der Mitglieder. Die Ayunta tagt über Probleme, die alle Yaykuy angehen, verifiziert Gesetze, erhöht oder senkt Steuersätze und entscheidet über den Einsatz von Truppen bzw. bestätigt den Ebensolchen. Eine der wichtigsten Aufgaben obliegt der Ayunta in der Wahl des X’uja’rey

X’uja‘rey

Der X’uja’rey, der oberste Lenker Xidurias, leitet die Gemeinschaft der Yaykuy. Der Name bedeutet frei übersetzt soviel wie „Mit der Zustimmung aller“ Man kann den X’uja’rey von seinen Befugnissen her mit einem König oder Herrscher vergleichen, jedoch sollte man immer beachten, daß ihm nach seiner Amtszeit, sollte er seine Befugnisse mißbraucht haben, der Prozeß gemacht werden kann. X’uja’rey wird man nicht durch Geburt oder Bestimmung, man wird von der Ayunta gewählt. Der erste Amtsinhaber wurde von der Interimsregierung direkt nach der erfolgreich durchgeführten Revolution ernannt. Die Amtszeit beträgt sieben Jahre, dann erfolgen Neuwahlen (sofern die Ayunta zusammen tritt). Es gibt keine Einschränkung in der Anzahl der Wiederwahlen.

Korruption

Kleine Geschenke in den richtigen Händen dienen seit je her in Xiduria dazu sich für einen Gefallen zu bedanken oder die Bearbeitung eines Vorganges zu beschleunigen. Dieser Brauch stammt noch aus der ‚alten Zeit‘, da ein Staatsamt im Reich des Feuers ehrenamtlich ist und somit keine Vergütung erhält. Trotzdem wird Korruption nach außen hin mißbilligt. Beamten, die in bei der Höhe der Wertschätzungen durch andere übertreiben, drohen hohe Strafen.

Curie

Tizio hat durch seine Geschichte eine eigene Form der Regierung: vor der Besetzung Tizios durch fremde Völker wurde die Regierung durch einen Rat aller großen Familien gebildet, der Curie. Diese kam in Tizio zusammen und hatte theoretisch die gesamte Staatsgewalt inne. Sie war gleichzeitig Parlament und oberster Gerichtshof und berief alle öffentlichen Beamten und militärischen Ränge. Bei Abstimmungen gilt die Mehrheit, was zu allen Arten der Mehrheitsbildung führt, legalen wie auch illegalen. Durch die Konflikte der Familien untereinander ist die Curie jedoch kaum fähig bedeutende Entscheidungen zu treffen, so das die Verwaltung Xidurias eine gut funktionierende, unauffällige Administration der alltäglichen Dinge aufgebaut hat. So entsteht bei den Tizianern ein Eindruck der Selbstverwaltung, der nicht unerheblich zu ihrem Wohlbefinden beiträgt.

Priesterrat

Tizios Priesterrat kümmert sich um spirituellen Belange. Jede Religion, jeder Orden hat hier einen Sitz. Den Vorsitz führt traditionell die Agia der Schwestern des Lichts (siehe 8.5). Eine Aufgabe des Priesterrats besteht darin Verfehlungen der einzelnen Glaubensgemeinschaften zu bewerten und gegebenenfalls mit Strafen zu belegen. Die schlimmste Strafe, die einer Glaubensgemeinschaft auferlegt werden kann, ist das Aberkennen des Religionsstatus und die damit verbundene Verbannung aus der Provinz, nicht jedoch aus Xiduria selbst.

Nachrichtenübermittlung

Die immensen Entfernungen Xidurias machen es notwendig, Nachrichten innerhalb der Yaykuy Tizio und Dithorno möglichst effektiv hin und zurück zu transportieren. Daher wurden zwei schnelle Botenschiffe eingesetzt, die Thuron und die Thaxes, die zwischen den Städten via Nga-Nova zeitversetzt hin und her fahren, so daß optimaler Weise Nachrichten zwei mal pro Monat ihr Ziel erreichen. Ein eher selten auftretendes Phänomen mit dem Nachrichten übermittelt werden können, hat keine eigene Bezeichnung. Es ist nur als Zwillingsphänomen bekannt. Wenigen Zwillingen Xidurias ist die Gabe der Nachrichtenweitergabe über große Entfernungen gegeben: Während der eine Zwilling z.B. sich in Tizio befindet und eine Nachricht liest, schreibt der zweite Zwilling in Dithorno ihren Inhalt auf. Solche Zwillinge sind natürlich gesuchte und wegen ihrer Seltenheit hoch bezahlte Spezialisten. Über die maximale Entfernung, über die eine Nachricht übermittelt werden kann, ist noch nichts bekannt, es wird jedoch vermutet, daß die Grenzen der Yddia auch die Grenzen dieses Talentes darstellen, da die Entfernung und Qualität der Übermittlung abnimmt, je mehr fließendes Wasser sich zwischen den Zwillingen befindet.

Fauna/Flora

Krokodile

Die in Xiduria beheimateten Krokodile unterscheiden sich vom Aussehen nicht besonders von ihren auf ganz Magira vorkommenden Artgenossen. Anders als die meisten anderen Arten ernähren sie sich vorwiegend von Fischen und anderem Meeresgetier, die sie im küstennahen Bereich des Ozeans jagen, aber auch manches vermißtes Fischerboot geht wohl auf ihr Konto. Ihre Rast und Nistplätze liegen versteckt in den Mangrovensümpfen Xidurias. Laut einer Sage sind die Krokodile die Kinder Baba Croquas (siehe 8.3). Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, daß aus ihrer Hirnanhangdrüse das Lumen Vita (siehe 13.5) gewonnen werden kann. Das Lumen Vita ist zwar illegal, aber sehr begehrt, und daher ist Krokodiljäger ein sehr einträglicher, wenn auch äußerst gefährlicher Beruf.

Armadillo

In vielen Gegenden Xidurias haben sich Pferde als Last und Reittiere nicht durchsetzen können. Das am meisten eingesetzte Tier für den Transport von Menschen und Lasten ist das Armadillo, ein Verwandter des Gürteltieres. Armadillos können bis zu 3 m lang werden. Normalerweise sind diese Vegetarier ausdauernde und friedfertige Kreaturen, aber in Panik können sie über kurze Distanz schneller laufen als ein Pferd.

Nandu

Als Reittier dienen den Einwohner Xidurias große Laufvögel, die Nandus. Auch gezähmt behalten die Tiere einen Teil ihrer natürlichen Wildheit und Nandu-Reiter tun immer gut daran einen Stachelstock bei sich zu führen, mit dem sie Kommandos geben und die Nandus daran hindern, nach ihnen zu schnappen. Nandu-Hennen werden vor allem in der oberen Gesellschaftsschicht selten benutzt, denn die männlichen Nandus besitzen am Kopf buntschillernde Federn und sind daher als Statussymbol sehr begehrt.

Yopok

Das Yopok ist ein kleiner Wasserbewohner aus der Familie der Nagetiere. Sein langer Greifschwanz macht ihn auch zu einem geschickten Kletterer. Sein weiches Fell und sein wohlschmeckendes, zartes Fleisch machen ihn zu einem bevorzugten Jagdobjekt.

Dypodi

Das Dypodi ist ein Baumbewohner. Dypodi können bis zu 3 m lang werden und männliche Tiere erreichen mehr als einen Zentner Gewicht. Dypodi sind genügsame und friedliche Tiere und daher schon lange domestiziert worden. Sie sind Hauptlieferant für Fleisch in Xiduria, aber auch ihre Wolle wird gerne verarbeitet. 12.6Ocelotl Der Ocelotl ist das größte Landraubtier Xidurias. Ausgewachsen besteht er aus über fünf Zentnern reinen Muskeln. Die untere Körperhälfte eines Ocelotl ist mit Fell bedeckt, die obere Hälfte ist mit Schuppen gepanzert. Ocelotl sind Einzelgänger.

Gras in Tizio

Das Gras in Tizio hat eine besondere Beschaffenheit. Pferde, die von den erobernden Völkern eingeführt wurden, sind als einzige Gattung nicht in der Lage, es zu verdauen, obwohl es ungiftig ist. Daher zählen Pferde in Tizio als Symbol für Reichtum, den nur derjenige kann sich ein Pferd leisten, der finanziell in der Lage ist, das Futter für das Tier von außerhalb einzuführen.

T’chubac ist eine Blattpflanze, deren Blätter geraucht oder gekaut eine belebende, stimulierende Wirkung entfalten. Meistens werden die geernteten Blätter getrocknet, dann gebeizt und anschließend gerollt. Die so entstandenen „Dithornos“ sind in allen drei Welten bekannt und begehrt ob ihres kräftigen und doch mildem Geschmacks.

Gewirrmoos

Besondere Eigenschaften hat das in den Mangrovensümpfen vorkommende Gewirrmoos zu einem begehrten Handelsartikel gemacht. Das Moos wirkt blutstillend und ist zudem ein natürlich vorkommendes Antibiotikum. Den Namen hat das Gewirrmoos durch seine Form erhalten: Dünne, weiche Äste bilden ein miteinander verknüpftes Gewirr. Die Farbe des Mooses ist ein leichtes Hellgrün mit einem Stich ins Gelbliche. Das Moos kann nur mit einigem Aufwand geerntet werden, da es nicht am Boden wächst, sondern sich parasitär in den Kronen der Mangroven einnistet.

Xoxlatl

Die Xoxlatl ist eine sehr fetthaltige Bohne, die an Sträuchern wächst. Man preßt die Frucht und gewinnt aus ihr ein sehr aromatisches, aber bitteres Öl, das auf viele verschiedene Arten zum Kochen verwendet wird. Scharfe Fleischgerichte sind genauso unter den Rezepten zu finden, in denen Xoxlatl-Öl verwendet wird, wie eine heißes Getränk, wobei dem Öl Rohrzucker oder Honig sowie Milch zugegeben wird.

Magie

Magie im Allgemeinen

Die Magie im allgemeinen in Xiduria basiert auf Fremdquellen, wie Amulette, Fetische oder sonstigen Gegenständen mit Macht. Selbst ein unscheinbarer Kieselstein, der am richtigen Ort gelegen hat. kann es einem Menschen ermöglichen, gewollt oder ungewollt Zauber zu wirken. Solche Zauber sind eher schwach und unbedeutend, die Magie, die ein Gegenstand mit Macht besitzt, kann immens stark sein. Somit könnte jeder Bewohner Xidurias theoretisch Magie wirken. Innerhalb der Bevölkerung Xidurias gibt es jedoch quasi keine ausgebildeten Magier. Magie als Wissenschaft ist völlig unbekannt, und auch echtes magisches Talent ist ausgesprochen selten. Auch die Urbevölkerung verfügt nicht über das, was man als klassische Spruchmagie bezeichnen könnte. Dafür ist aber eine Art Fluchmagie bekannt, und beinahe jede Familie verfügt über einen eigenen überlieferten Fluch. Diese Flüche müssen im genau überlieferten Wortlaut zu mehr oder minder festgelegten Bedingungen ausgesprochen werden, um ihre Wirkung zu zeigen. Diese Wirkung kann nur von einem Talisman oder durch die Hilfe eines Priesters aufgehalten werden. Die Wenigen, die sich mit Magie beschäftigen, sind immer bestrebt, an stärkere, mächtigere Artefakte zu gelangen, um ihre magische Macht zu verstärken. Der Gemeine hingegen, der normalerweise über die magische Begabung einer Holzplanke verfügt, wird sich höchsten erstaunt zeigen oder verängstigt sein, sollte er an ein starkes Artefakt gelangen und ihm dadurch unbewußt unerklärliche Dinge gelingen

Amulette Laisutasas

Die Amulette Laisutasas sind mächtige magische Gegenstände. Da die Zahl der Einwohner der Wolkenstadt verloren gegangen ist, ist nicht bekannt, wie viele einstmals davon geschaffen wurden oder wie viele noch existieren. Ihr Aussehen wird als eher schlicht beschrieben. Eine silberne Scheibe in einem Bogen aus Holz, der an eine Lyra erinnert. Es scheint keine bestimmte Holzsorte zu geben, die bevorzugt wird. Man sagt, ein Amulett alleine sei bedeutungslos, erst zwei Träger zusammen wären in der Lage, ihre Macht zu wecken. Jedes weitere Amulett verstärkt die Wirkung und wenn alle Amulette zusammen sind und ihre Träger das gleiche Ziel hätten, könnten sie die Welt aus den Angeln heben. Mit diesem Märchen erschrecken die Ureinwohner ihre Kinder. Die wirkliche Kraft der Amulette besteht darin, ihren Träger zu befähigen, Gefühle manipulieren zu können. So können mit ihrer Hilfe sowohl Kriege verhindert als auch verursacht werden, denn die Amulette sind weder dem Licht noch der Finsternis zugeordnet und können von beiden Seiten angewendet werden. Bestehende Gefühle können geweckt und verstärkt, aber nicht erzeugt werden. Die Amulette schaffen eine Verbindung der Träger, die dem gleichen Ziel folgen, untereinander auf emphatischer Ebene. Somit schaffen sie z.B. eine emphatische Verbindung zwischen den „Vom Land Erwählten“ und dem Wächter der Wolkenstadt, der Hydra. Die Amulette müssen freiwillig weitergegeben werden. Ein Diebstahl ist unmöglich. Verstirbt ein Träger, ohne sein Amulett weitergegeben zu haben, verschwindet es, nur um sich an anderer Stelle von einem neuen Träger wieder finden zu lassen. Es ist nicht möglich, zur gleichen Zeit zwei Amulette zu tragen, um ihre Kraft nutzen zu können. Es ist die Einigkeit Mehrerer, die zählt, nicht der Wille eines Einzelnen.

Der geflügelte Wächter des Lebens

Der ehemalige, einmalige Wächter der Wolkenstadt Laisutasa wurde von seinem Erzgegner Baba Croqua und seinen Anhängern gefangen genommen und in einem steinernen Ei eingesperrt. Derzeit ist seine Gestalt eine fünfköpfige Hydra. Sie ist erst vor wenigen Monden geschlüpft und kräftig am Wachsen. Jeder der Köpfe ist der Sprache mächtig, nur sind sich nicht immer alle Köpfe eins und diskutieren öfters miteinander. Ihre Stimmen klingen immer leicht zischen. Die Hydra ist mit den „Vom Land Erwählten“ emphathisch verbunden. Sollte einer oder mehrere in Lebensgefahr sein, wird die Hydra dort wie aus dem Nichts auftauchen, um zu helfen. Sollte andererseits jedoch der Hydra Gefahr drohen, kann sie die „Vom Land Erwählten“ zu sich „rufen“. Zu welchen Dingen die Hydra sonst fähig ist, ist nicht bekannt.

Karant - Schiffe

Bei der Vorbereitung des Aufstands bestand das Problem genügend Schiffe zu organisieren, die die benötigten Söldnertruppen schnell von außerhalb zu ihren Einsatzorten transportieren konnten. Nicht die Kosten für diese Flotte waren das Problem, es war die gigantische Menge an Holz, deren Transport nicht hätte verheimlicht werden können, denn Holz ist ein Rohstoff in Xiduria, der selten ist. Die Lösung bot ein Fischer namens Llaixull an. Llaixull ist der letzte Überlebende der Wolkenstadt Laisutasa, eine Tatsache, die niemandem außer den Sarinkay bekannt ist. Sein Ziel ist es, die Wolkenstadt wieder in den Himmel zu heben, daher unterstützt er die vom Land gewählten durch ein besonderes Geschenk, die Karant- Schiffe. Der Rumpf der Karant- Schiffe bestehen vollständig aus einer grünen Granit Art, die an der Küste der Provinz Dithorno vorkommt. Der Mast, die Ruder und die Aufbauten dieser Langschiffe sind aus Holz und müssen ergänzt werden. Llaixull baut die Schiffe nicht, er bewacht die alte Kriegsflotte aus den letzten Tagen Laisutasas, die in einer Höhle mit Seezugang liegt. Er behauptet, sie wachsen lassen zu können. Wie er das bewerkstelligen kann, ist ein Rätsel, aber wann immer ein neues Schiff benötigt wird, ist es, laut seiner Aussage, verfügbar. Mindestens ein genau so großes Mysterium ist, wodurch die Schiffe ihren Auftrieb erhalten. Fakt ist, daß sie schwimmen. Die Karant Langschiffe erreichen ähnliche Geschwindigkeiten wie ihre Holzpendantes und lassen sich genauso wendig und leicht steuern. Den Schiffen fehlt die wahre Härte des Steins, dadurch sind sie im Gefecht genauso leicht oder schwer zu zerstören wie normale Schiffe. Karant- Schiffe sind ausschließlich für den Kriegseinsatz bestimmt, auch wenn dies Llaixull immer wieder in Gewissenskonflikte bringt. Er sieht jedoch ein, daß noch ein weiter, dorniger Weg vor dem Land und seinen Bewohnern liegt und es Verteidigung bedarf. Die Matrosen nennen diesen Schiffstyp ‚Karantelle‘ und reagieren sehr verärgert auf das spöttische ‚Karantene‘.

Lumen Vita

Das Lumen Vita ist eine Droge, die aus dem Hirn der in den Mangrovensümpfen Xidurias beheimateten Salzwasser-Krokodile gewonnen wird. Es ist von milchiger Konsistenz und fluoresziert leicht grünlich. Das Lumen Vita ist nicht lichtresistent, es zersetzt sich bei direkter Tageslichteinwirkung binnen Sekunden. Das Licht einer Kerze benötigt dagegen Stunden das Lumen Vita zu zerstören Während die „zivilisierten“ Xidur das Lumen Vita nur extrahieren können, indem sie Krokodile töten, scheinen die Sumi die Tiere „melken“ zu können, um an die Droge zu kommen. Das Elixier bewirkt eine körperliche Verjüngung des Abhängigen. Der Wirkungsgrad hängt vom Alter der erlegten Tieres ab und kann von mehreren Monaten bis einige Jahre oder sogar Jahrzehnte differieren. Die Abhängigkeit tritt mit der ersten Dosis ein, eine Möglichkeit des Entzugs ist nicht bekannt. Aus einer Drüse können bis zu 20 Anwendungen gewonnen werden. Eine Anwendung hält, abhängig von Reinheitsgrad und dem Alter des Krokodils zwischen ein und drei Jahren. Je älter das Krokodil war, desto stärker wirkt das Elixier, das aus ihm gewonnen wurde. Das Ende der Wirkung macht sich rechtzeitig durch Falten und langsames Altern bemerkbar, sonst sind keine Entzugserscheinungen bekannt. Der Abhängige erhält dadurch genügend Zeit sich Nachschub zu beschaffen. Ob Lumen Vita die natürliche Lebensspanne erhöht, ist nicht bekannt, wird aber vermutet. Schafft es ein Abhängiger nicht rechtzeitig, sich eine neue Dosis zu organisieren, stirbt er durch abrupt einsetzenden, rapiden Zellverfall. Kaum einer überlebt dies und wenn doch, nur, um dann durch die Schmerzen völlig wahnsinnig geworden, als ein völlig entstelltes Etwas, das kaum noch einem Lebenden gleicht, umherzuirren und Schrecken zu verbreiten. Das Aussehen ähnelt einer Moorleiche. Die Abhängigen können durch einige doch eindeutige Merkmale erkannt werden. Die Augen spiegeln die Erfahrung und das wirkliche Alter wieder. Zudem heilen Verletzungen schneller. Dadurch verbraucht sich aber etwas Lumen Vita im Blut. Blutet einer der Abhängigen, so ist für eine kurze Zeitspanne (bis das - 25 -Sonnenlicht das Lumen Vita im Blut zersetzt hat) eine leichte Fluoreszenz zu bemerken. Wichtig ist auch, daß immer nur die Erste während einer Wirkungsphase eingenommene Dosis wirkt. Eine Potenzierung des Effekts ist nicht möglich. Lumen Vita verstärkt auch Magie. So kann es geschehen, das latente Magie unkontrolliert zum Ausbruch kommt. Bei ausgebildeten Magiern wird ihre magische Kraft verstärkt, fast schon potenziert. Je nach Stärke des anschließend angewandten Zaubers baut sich die Dosis schneller oder langsamer ab. Der Besitz oder der Verkauf dieser Droge ist verboten und wird aufs Schärfste geahndet.

Ränge

Die Ränge sind wie folgt umgesetzt:

Aussprache
Herrscher X‘uja’rey Gsuja~Reij
Edler Azuxa’rey Aschiugsa~Reij
Lehnsmann Ché arandé Tscheh~Arandeh
Gefolgsmann Enqua’gado Enka~Gado
Knappe Quechua t’on Kechua Te~ón
Ehrenmitglied Criceti d’uro Kriketi D~uro

Wappen

Das folgende Wappen Xidurias wurde sowohl farbig, als auch in Schwarz-Weiß jeweils in verschiedenen Größen beigelegt. Es zeigt einen Kopf der Hydra, der in einem imaginären Sechseck ruht. Die unteren drei Seiten des Sechsecks werden durch fünf Säulen begrenzt, die das Fundament der Eintracht beschreiben Das Grün des Wappens steht für das Land und der waagrechte Balken unter dem Kopf ist das toquatekische Zahlzeichen für Fünf und repräsentiert die Anzahl der Hydra-Köpfe